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Events aus 2020

Insbesondere für das Ressort Hygiene stellte 2020 eine große Herausforderung dar. Es wurde viel Zeit in coronagerechte Regeln gesteckt, damit viele Betriebe weiterhin betreut werden können und die Foodsaver sicher und konstant retten konnten. Pandemiebedingt konnten wir in 2020 weniger Veranstaltungen als gewünscht durchführen. Ganz unttätig waren wir aber auch nicht :) Vieles wurde dann online oder im kleinen Kreis unternommen. 


Sonder-Fairteilungen 2020

Auch einige Sonderabholungen konnten 2020 erfolgreich verteilt werden. So wurden beispielsweise Tausende Sportwürstchen an die soziale Einrichtung Heimatstern und über Essenskörbe verteilt. Dazu über 3000 Müsliriegel und hunderte Liter Milch, die unerwartet bei einem Botschafter vor die Tür geliefert wurden. Unzählige Abholungen von leckerem Eis und noch viel mehr wurden ebenfalls erfolgreich verteilt. Es kam noch ca. 4.000 Fläschchen Gewürzöl dazu, die zur Hälfte in einem Essenskorb am Orleansplatz verteilt wurden; die andere Hälfte wurde in der Weihnachtsaktion von Günes verteilt.

Mit Abstand die größte Aktion war jedoch die Verteilung von rund 50.000 Flaschen Vitaminwasser, die Conny betreute. Das Vitaminwasser wurde auf vier Lieferungen verteilt. Da Conny bei der ersten Abholung Pfand für die Flaschen zahlen musste, war die Verteilung eine große Herausforderung. Sie musste bei jeder Abholung anwesend sein und das Pfand wieder kassieren. Letztendlich hat der Verein es aber auch hier geschafft, dass alles gerettet wurde.

 


Foodsharing oder Klimaschutz mal anders!

Eine Artikel für Mehr Frida

Wenn über Umweltschutz und CO2 Reduktion gesprochen wird, haben viele Menschen nur Autos, Heizungen und die Industrie im Sinn. Was aber bei den meisten Leuten noch nicht angekommen ist, dass ungefähr 1/3 der CO2 Emissionen bei der Nahrungsherstellung entstehen. Ohne jetzt genauer Auflisten zu wollen wie und wo dies alles geschieht, ist verständlich, dass Lebensmittel die weggeworfen werden, die Umwelt ohne Sinn belasten.

Dem möchte Foodsharing etwas entgegensetzen. Das Ziel von Foodsharing, ist in erster Linie, Nachhaltigkeit. Jährlich landen in Deutschland rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Das geht aus einer Studie aus dem Jahr 2019 des Johann Heinrich von Thünen-Institut in Braunschweig hervor, die im Auftrag des Bundesernährungsministeriums veröffentlicht wurde.

Ein Heer von Freiwilligen, holt in unzähligen Betrieben Lebensmittel ab, die nicht mehr verkauft werden dürfen bzw. von den Kunden nicht mehr gekauft werden. Diese Lebensmittel sind größtenteils einwandfrei. Lediglich kleine Unschönheiten, wie z.B. Druckstellen, ein welkes Blatt am Salat oder ein bald ablaufendes MINDEST-Haltbarkeitsdatum, halten Verbraucher davon ab, diese Lebensmittel zu kaufen.

Die Foodsaver sortieren alle Lebensmittel nach ihrer Unbedenklichkeit aus. Lebensmittel, die für den menschlichen Verzehr noch gefahrlos verwendet werden können, werden vor dem Mülleimer gerettet und über folgende Wege dem Nahrungskreislauf zur Verfügung gestellt:

  • Direkter Selbstverbrauch und/oder verschenken an Nachbarn, Anwohner und Bekannte der Foodsaver.
  • Einfach über das Telefon in Gruppenchats bei WhatsApp, Telegram, Threema, etc.
  • Über soziale Netzwerke wie Facebook, nebenan.de,  etc. wird über aktuelle Lieferungen informiert.
  • Virtuelle Essenskörbe auf der Website www.foodsharing.de. Jeder der auf www.foodsharing.de angemeldet ist, findet hier den Inhalt die Adresse und die Abholzeit und kann so von geretteten Lebensmittel profitieren.
  • In Fair-Teilern (öffentlich zugängliche Orte mit Regalen und auch teilweise mit Kühlschränken) können Lebensmittel zum Abholen bereitgestellt werden. Dabei trifft sich Foodsaver und der Endverbraucher meist nicht. Foodsaver oder andere Privatpersonen, bringen die Lebensmittel in den Fair-Teiler. Interessierte Menschen können Lebensmittel von dort mitnehmen.

Die Abgabe der Lebensmittel ist immer kostenlos, lediglich Pfand muss entrichtet werden.
Foodsharing geht es nicht um Bedürftigkeit. Daher ist es auch völlig egal, wer einen Essenskorb abholt oder sich aus den Fair-Teilern bedient – Status und Einkommen spielen keine Rolle. Man darf sich ohne schlechtes Gewissen so viel nehmen, wie man verbrauchen kann. Schließlich sollen die Lebensmittel nicht verderben sollen.

Welche Lebensmittel man abgeben darf, hängt vom Standort ab: 

  • Ist ein Fair-Teiler mit einem Regalblatt ausgestattet, können alle Lebensmittel reingestellt werden die nicht gekühlt werden müssen.
  • Hat der Fair-Teiler zusätzlich einen Kühlschrank können auch Kühlpflichtige Lebensmittel abgegeben werden. Fisch, Schweinemett oder Speisen mit rohem Ei sind jedoch in Kühlschränken nicht erlaubt. 
  • Tabu sind außerdem Alkohol, Medizin und Tabak – denn auch Kinder können zugreifen.

Foodsaver kontrollieren und reinigen die Fair-Teiler mehrmals täglich.

Des Weiteren leistet Foodsharing auch Aufklärungsarbeit, mit der Zielsetzung, dass sich etwas am Umgang mit Lebensmitteln ändert.

Dies geschieht unter anderem durch:

  • Vorträge bei verschiedensten Anlässen.
  • Auf Messen werden Stände aufgestellt und interessierte Mitmenschen informiert.
  • Bei öffentlichen Podiumsdiskussionen.
  • Radiobeiträge und Fernsehberichte.

Je mehr Menschen von der Wichtigkeit, der Lebensmittelverschwendung, überzeugt werden können und ihr Verhalten ändern, desto grösser ist der Klimaschutzbeitrag.

Wie wir zu Foodsharing gekommen sind.

Ich bin in einer Nebenerwerbs-Landwirtschaft aufgewachsen, dort wurde dem Umgang mit Lebensmitteln schon immer ein hoher Stellenwert eingeräumt. Alles wurde verbraucht und nach Möglichkeit nichts weggeworfen. Im schlimmsten Fall wurden, nicht mehr genießbare, Lebensmittel an unsere Hühner verfüttert.

Mit unseren 3 Kindern wurde es etwas schwieriger, diesen Grundsatz weiter zu führen, da sie in Ihrem Freundeskreis einen anderen Umgang mit Nahrung erleben. Mit der Zeit hat sich das dann aber eingependelt und wir schafften es nur noch sehr geringe Mengen an schlecht gewordenem Essen in den Biomüll zu entsorgen. Von dieser Lebenshaltung war es nicht mehr weit zum Foodsaver.

Eine gute Freundin erzählte uns, dass Sie bei Foodsharing mitmachen würde und es gerade ein großes Sommerloch gibt. Viel zu viele Termine für zu wenige Foodsaver. Spontan entschieden wir uns die geretteten Lebensmittel in unserer Nachbarschaft zu verteilen. Mit solch riesigen Mengen an Top-Lebensmitteln hatten wir nicht gerechnet.

Die Resonanz bei Nachbarn und Freunden war riesig, wodurch wir uns entschieden ebenfalls Foodsaver zu werden und regelmäßig Abholungen zu tätigen. Mittlerweile kommen zur Essensausgabe bis zu 70 Haushalte. Wir lernen immer wieder exotische Früchte und alte Gemüsesorten kennen.  Durch Foodsharing, essen wir wesentlich weniger Fleisch, weil ständig Gemüse und Obst vorhanden ist. Unser gemeinsames Hobby (Kochen) wird immer abwechslungsreicher und einfach nur köstlich. Durch Foodsharing finden auch viele Menschen zusammen, die zwar Tür an Tür wohnen, aber sich nicht wirklich kannten.

Nachdem nicht jeder nur aus rein Ökologischen Antrieb handeln kann / möchte, hier eine kleine Kosten-Nutzen-Rechnung:

Aufwand für Benzin und einiges an Zeit, werden durch geringere Ausgaben beim Einkaufen, viele neue soziale Kontakte, strahlende Gesichter bei den Abnehmern und nicht zuletzt dem guten Gefühl etwas für eine bessere Umwelt getan zu haben, mehr als aufgewogen.

Wenn auch Ihr mitmachen möchtet, meldet euch unter www.foodsharing.de an. Lest euch das Wiki durch und absolviert das Quiz zum Foodsaver. Danach braucht Ihr noch ein paar Einführungsabholungen in eurer Stadt. Wendet euch dafür an die Botschafter eurer Region. Wenn das alles erledigt ist bekommt Ihr einen Foodsaver Ausweis und könnt selbst Lebensmittel in Betrieben abholen.

Christian Kornberger, Erding